7.03.2014

37 Jahre AKW Fessenheim
Störfälle, Nachrüstungen,
bei Katastrophe hilflos

AKW Fessenheim
Colmar (LiZ). Das AKW Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Seine beiden Druckwasser-Reaktoren à 880 Megawatt gingen am 7. März und am 7. Oktober 1977 in Betrieb. Ursprünglich wurde dieser - auf US-Blaupausen von Westinghouse und General Electric zurückgehende - Reaktor-Typ von den planenden Ingenieuren für eine Betriebszeit von 25 Jahren ausgelegt - mittlerweile ist von 60 Jahren Betriebsdauer die Rede. Vor wenigen Jahren wurde die Betriebs-Genehmigung der französischen Atomkraftwerke von 30 auf 40 Jahr verlängert - und kurz darauf erklärte EdF-Chef Henri Proglio: "Wir haben den Ehrgeiz, den Betrieb unserer Kernkraftwerke um zwei mal zehn Jahre zu verlängern."

In jedem Atomkraftwerk wird jährlich pro Megawatt elektrischer Leistung die Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe erzeugt. Umgerechnet auf die beiden Reaktorblöcke des AKW Fessenheim bedeutet dies, daß dort in jedem Betriebsjahr die kurz- und langlebige Radioaktivität von 1.760 Hiroshima-Bomben entsteht. Die Freisetzung auch nur eines geringen Teils dieser Radioaktivität hätte verheerende Folgen für alles Leben in der gesamten Region. Als Folge einer Reaktorkatastrophe wie 1986 in Tschernobyl oder 2011 in Fukushima würde bei der meist vorherrschenden Windrichtung ein Territorium bis in den Raum Nürnberg-Würzburg für Jahrzehnte unbewohnbar.

Die Betonhülle des Containments besteht aus 80 Zentimeter Spannbeton und könnte nicht einmal dem gezielten Absturz eines Cessna-Kleinflugzeugs standhalten, geschweige denn dem eines gekaperten Linienflugzeugs nach Vorbild des 11. September 2001.

Ein Überblick über die lange "Störfall"- und
"Pannen"-Geschichte des AKW Fessenheim

Wir beschränken uns darauf, hier die besonderen Fälle herausgreifen. Sämtliche "Pannen" aufzuzählen würde ein Buch füllen.

Im März 1978 gelingt es den badisch-elsässischen Bürgerinitiativen, Teile des geheimen Katastrophenschutzplanes zu veröffentlichen. Diese waren aus dem Landratsamt Lörrach gestohlen worden. In den Medien wird allerdings mehr Skandal um den Diebstahl gemacht als um den skandalösen Katastrophenschutzplan - obwohl dieser doch die Hilflosigkeit der Behörden im Fall eines Super-GAU im AKW Fessenheim dokumentierte.

Im Herbst 1979 macht ein vormaliger Sicherheits-Ingenieur sein Wissen um Risse an den Stutzen des Reaktordruckbehälters öffentlich. Konsequenzen wurden daraus - wie kaum anders zu erwarten - nicht gezogen. EdF berief sich auf "bruchmechanische Berechnungen", die trotz der Risse die Sicherheit des Druckbehälters beweisen sollten.

1991 wird bekannt, daß der Deckel des Reaktordruckbehälters von Block I Risse aufweist.

Aus einer langen Liste der jährlich zwischen 8 und 20 "Störfälle" des AKW Fessenheim - diese Zahlen beziehen sich auf die Jahre vor 1999 - seien aus den willkürlich herausgegriffenen Jahren 1995, 96 und 97 hier nur ein paar besonders erschreckende aufgezählt:

6. Juni 1995
Radioaktive Kontamination eines Mitarbeiters

15. Februar 1996
Eine Bombenattrappe wird in der Eingangshalle des AKW Fessenheim gefunden

7. Juni 1996
Brand an einer Ölpumpe

Ebenfalls im Juni 1996
werden Risse im Deckel des Reaktordruckbehälters von Block II entdeckt. Er wird erst zwei Jahre später ausgetauscht. In Block I wird der 54 Tonnen schwere Deckel im Juli 1996 ersetzt.

7. August 1996
Schnellabschaltung wegen des Defekts eines Schiebers

18. Oktober 1996
Überschreitung des Sollwerts des Bor-Gehalts im Sekundärkreislauf. Der Reaktor muß manuell heruntergefahren werden.

Im November 1996
steht eines von drei Sicherheitsventilen über einen Monat lang offen, ohne daß es bemerkt wird. Dies wird am 8. Dezember öffentlich.

April 1997
Es werden Fehler an den Röhren des Primärkreislaufs entdeckt

Juni 1997
Ein vorgeschriebener Test wird doppelt ausgeführt. Die Endkontrolle der Testserie wird vergessen.

Einige weitere peinliche Informationen, die im Laufe der Jahre an die Öffentlichkeit drangen:

Im November 1998 wird eine defekte Schweißnaht im Noteinspeisekreislauf publik.

Im August 2000 muß die EdF eingestehen, daß die Wasserbecken des Notkühlsystems und das Abklingbecken für verbrauchte Brennelemente nicht erdbebensicher sind.

Am 22. Februar 2003 rüttelt ein Erdbeben der Stärke 5,4 auf der Richterskala mit Epizentrum St. Dié die gesamte Region wach. Es erinnerte daran, daß es sich beim Rheingraben zwischen Schwarzwald und Vogesen um ein ausgesprochenes Erdbebengebiet handelt. Das gerade mal 35 Kilometer von Fessenheim entfernte Basel war das Zentrum des stärksten überlieferten Erdbebens in Mitteleuropa. Die Erschütterungen, die dieses Beben 1356 auslöste und Basel in Schutt und Trümmer legte, würde das AKW Fessenheim mit Sicherheit nicht überstehen (Siehe unseren Artikel v. 25.02.03).

Im Januar 2004 werden Konstruktionsfehler im Notkühlsystem der französischen Druckwasserreaktoren bekannt - ohne Folgen für das AKW Fessenheim (Siehe unseren Artikel v. 10.01.04).

Ebenfalls im Januar 2004 werden bei Reparaturarbeiten am Primärkreislauf des AKW Fessenheim sieben Arbeiter verstrahlt. Über vier Tage hin versucht die Kraftwerksleitung den Unfall zu verheimlichen (Siehe unseren Artikel v. 29.01.04).

Mitte Februar 2004 wird bekannt, daß am Samstag, 14. Februar, weitere drei Arbeiter einer Fremdfirma bei Arbeiten am Reaktordruckbehälter kontaminiert wurden (Siehe unseren Artikel v. 16.02.04). In den darauf folgenden Tagen sickern Informationen durch, daß die Gesamtzahl der Kontaminierten mindestens 12 beträgt (Siehe unseren Artikel v. 16.02.04)

Juni 2004
Das Uralt-AKW Fessenheim wird in einer internen Beurteilung durch die französische Nuklearaufsicht ISRN als eines der unsichersten AKWs beurteilt (Siehe unseren Artikel v. 23.06.04)

5. Dezember 2004
Ein weiteres Erdbeben der Stärke 5,4 auf der Richterskala mit Epizentrum beim nur 35 Kilometer von Fessenheim entfernten Waldkirch erschüttert den Südschwarzwald und das angrenzende Elsaß (Siehe unseren Artikel v. 5.12.04).

23. März 2005
drei Feuerwehrzüge - unter anderem aus dem mehrere Kilometer entfernten Mulhouse - werden zum AKW Fessenheim gerufen. Eine Erklärung wird nicht bekannt (Siehe unseren Artikel v. 30.03.05).

Im Jahr 2006 werden offiziell 49 "Störfälle" verzeichnet. Die französische Atomaufsicht ASN bescheinigte dem Betreiber "unzureichender Sorgfalt".

Ende August 2007 wird publik, daß ein "Störfall" von Anfang August nicht gemeldet worden war. Der "Störfall" wurde zwar von der ASN auf Stufe 1 der INES-Skala, die von 0 bis 7 reicht, eingeordnet - der französische Stromversorger und Betreiber des AKW Fessenheim, EdF, wollte sich zu dem Vorfall jedoch nicht äußern (Siehe unseren Artikel v. 31.08.07)

Anfang Oktober 2007 wird bekannt, daß EdF weiter 100 Millionen Euro - verteilt auf die Jahre 2008 und 2009 - in das AKW Fessenheim zu investieren beabsichtigt (Siehe unseren Artikel v. 3.10.07).

27. Oktober 2007
Vier Tage zuvor wurde nach offiziellen Angaben bei einem Arbeiter eine "leichte innere Verstrahlung" festgestellt. Falls er auch nur wenige Nanogramm Plutonium eingeatmet hat, ist ihm Lungenkrebs sicher. Zugleich werden Defekte an drei Pumpen publik (Siehe unseren Artikel v. 27.10.07).

Exakt ein Monat darauf wird publik, daß erneut Mitarbeiter verstrahlt wurden: Diesmal vier sogenannte Nuklear-Nomaden, Mitarbeiter einer externen Leiharbeitsfirma (Siehe unseren Artikel v. 27.11.07).

20. Februar 2008
Verspätet wird bekannt, daß Block II des AKW wegen eines Lecks im Primärkreislauf heruntergefahren werden mußte. Radioaktiv belastetes Wasser war in den Sekundärkreislauf gelangt, mit dem die Turbinen angetrieben werden (Siehe unseren Artikel v. 20.02.08) .

4. Dezember 2008
Bereits ein Jahr vor der für 2009 angesetzten 10-Jahres-Inspektion scheint EdF-Präsident Pierre Gardonneix deren Ergebnis zu kennen. Er überrascht die Öffentlichkeit mit der Aussage, die Aufsichtsbehörde werde die Betriebsgenehmigung des ältesten Meilers Frankreichs, der 2007 sein 30-jähriges Bestehen feierte, für die "kommenden Jahrzehnte" verlängern (Siehe unseren Artikel v. 4.12.08).

6. März 2009
Wieder einmal wird um mehr als eine Woche verspätet bekannt gegeben, daß das AKW Fessenheim wegen eines "Dichtungsproblems" hatte abgeschaltet werden müssen. Während der Abschaltung sei auch noch die Wasserpumpe eines Dampfgenerators ausgefallen (Siehe unseren Artikel v. 6.03.09).

April 2009
Das französische Greenpeace-Büro ist offenbar systematisch ausspioniert worden. Gegen zwei hochrangige Mitarbeiter des französischen Energie-Konzerns und AKW-Betreibers EdF ermittelte die Staatsanwaltschaft in Paris. Ihnen wird vorgeworfen, illegal in Greenpeace-Computer eingedrungen zu sein und Daten ausspioniert zu haben (Siehe unseren Artikel v. 1.04.09).

Ebenfalls im April 2009 stellt die Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) in einem Bericht fest, daß das AKW Fessenheim nicht mehr internationalen Standards entspricht. Dies ist um so bemerkenswerter als es sich bei der IAEA um eine Lobby-Organisation der Atom-Industrie handelt (Siehe unseren Artikel v. 8.04.09).

5. Mai 2009
Erneut ein Erdbeben im Dreyeckland
Das Epizentrum des Bebens der Stärke 4,5 auf der Richterskala liegt bei Steinen im Landkreis Lörrach - nur rund 30 Kilometer Luftlinie vom AKW Fessenheim entfernt. Das Erdbeben ist im Umkreis von mehr als 100 Kilometern spürbar (Siehe unseren Artikel v. 5.05.09).

29. Oktober 2009
Bereits am 21. Oktober wurde festgestellt, daß aus einer unterirdischen Leitung rund 20.000 Liter Diesel-Öl ausgelaufen waren. Nur rund 7.000 Liter Öl konnten in einen Beton-Auffangbehälter abgepumpt werden. 13.000 Liter Öl versickern im Boden unter dem AKW (Siehe unseren Artikel v. 29.10.09).

2. Dezember 2009
Notabschaltung im AKW Cruas. Der französische Energie-Konzern EdF muß auf einen "Notfallplan" zurückgreifen, als der Zufluß des Kühlsystems durch Treibgut der Rhône verstopft ist. Der "Störfall" wird nach Angaben der ASN als der Schwerste der vergangenen vier Jahre eingestuft. Dieser Fall sei hier erwähnt, weil er für Fessenheim bedeutsam ist (Siehe unseren Artikel v. 2.12.09).

18. Dezember 2009
Es wird bekannt, daß Frankreich infolge der hohen Abhängigkeit von Atomstrom der Blackout in mehreren Regionen droht. Vor allem in der Bretagne sei die Gefahr von Stromausfällen "real und unmittelbar". In dieser Provinz im Nordwesten galt bereits seit einigen Tagen "Alarmstufe Rot". Auch im gesamten Westen Frankreichs und in den südlichen Regionen Provence, Alpes und Côte d'Azur war die Versorgungslage besonders "angespannt" - so die damalige offizielle Wortwahl (Siehe unseren Artikel v. 18.12.09).

27. Dezember 2009
Einer der beiden Reaktoren soll um 6 Uhr morgens nach Wartungsarbeiten wieder hochgefahren werden. Beide Reaktoren sind zu jenem Zeitpunkt abgeschaltet. Laut Angaben der ASN kommt es beim Hochfahren zu Problemen im Kühlsystem. Offenbar wurden beim Neustart Pflanzenreste aus dem Rhein-Seiten-Kanal angesaugt. Die ASN stufte den Zwischenfall auf Stufe Eins der internationalen Meldeskala INES ein (Siehe unseren Artikel v. 27.12.09).

23. Februar 2010
Erst mit nahezu zwei Monaten Verspätung wird bekannt, daß es sich bei der "Störung" von Ende Dezember im AKW Fessenheim um einen weitaus brisanteren Vorgang gehandelt hatte. Beim Wiederanfahren von Block II war es zu einer "teilweisen Verstopfung" des Kühlsystems gekommen, nachdem mit dem Kühlwasser aus dem Rhein-Seiten-Kanal auch Pflanzenmaterial in die Rohre gelangt war. In der Folge habe ein Meßfühler an einem Trommelsieb versagt, welches das Wasser filtern sollte. Daraufhin versagte die automatische Abschaltung und das Trommelsieb wurde aus der Verankerung gerissen. Dadurch konnte eine größere Menge Pflanzenreste tiefer in das Rohrsystem und in die Kühlkreisläufe gelangen. Betroffen war laut der nun vorliegenden Darstellung auch das sicherheitsrelevante Nebenkühlsystem SEB, das zur Kühlung sicherheitstechnisch wichtiger Komponenten dient.

Die EdF hatte wegen des "Störfalls" den internen Notfallplan in Kraft gesetzt und auch die französische nukleare Sicherheitsbehörde ASN hatte ihren internen nationalen Notfallstab einberufen und MitarbeiterInnen ins AKW Fessenheim entsandt. All dies wurde wochenlang geheim gehalten (Siehe unsere Artikel v. 23.02.10 und v. 27.12.09).

15. Juli 2010
Laut der elsässischen Zeitung 'L'Alsace' war am Mittwoch, 7. Juli, im französischen AKW Fessenheim ein Brand ausgebrochen. Während etwa in der 'Badischen Zeitung' ansonsten über jeden Schraubenschlüssel berichtet wird, der im AKW Fessenheim auf den Boden fällt, ist hierüber in den deutschen Mainstream-Medien nichts zu erfahren (Siehe unseren Artikel v. 15.07.10).

26. September 2010
Mit über einem Monat Verspätung erfährt die deutsche Öffentlichkeit von einem "unkontrollierten" Austritt von radioaktiven Gasen aus dem AKW Fessenheim am 24. August. Dieser "Störfall" wird entgegen wiederholter Zusagen in der Vergangenheit von den deutschen Behörden nicht veröffentlicht. Noch wenige Tage zuvor hatte das Regierungspräsidium Freiburg eine Mitteilung der ASN zum AKW Fessenheim vom 16. September in einer Kurzfassung herausgegeben, in der für den Zeitraum zwischen Februar und September 2010 lediglich unbedeutende "Pannen" erwähnt werden, mit keinem Wort jedoch wurde auf den Vorfall vom 24. August eingegangen.

Es wurde zwar publik, daß 50 Kubikmeter radioaktiver Gase freigesetzt worden waren, jedoch nicht, wie viel Radioaktivität damit an die Umwelt abgegeben wurde (Siehe unseren Artikel v. 26.09.10).

14. Oktober 2010
In Ablagerungen am Grund des Rhein-Seiten-Kanals wird in der Nähe des AKW Fessenheim radioaktives Cäsium-137 von einem Umwelt-Institut festgestellt (Siehe unseren Artikel v. 14.10.10).

Bruno Chareyron, Leiter des Instituts, wollte sich nicht auf das AKW Fessenheim als Verursacher festlegen und schloß weder den Fallout früherer oberirdischer Atomwaffenversuche noch die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 aus. Allerdings sei es bedenklich, wenn immer wieder radioaktive Elemente ins Kanalwasser abgegeben würden, so Chareyron.

20. Okober 2010
Beim Einschalten eines Ventilators kommt es nach Angaben des Betreibers im Maschinenraum zu einem Kurzschluß, in dessen Folge Block I des AKW automatisch heruntergefahren wird. Elf Fahrzeuge der Feuerwehr fahren am AKW vor (Siehe unseren Artikel v. 20.10.10).

4. Februar 2011
Wie sich aus Untersuchungen am baugleichen französischen AKW Bugey ergibt, besteht auch beim AKW Fessenheim ein erhöhtes Risiko. Ein Sensor, der zur Überwachung des Drucks in den Rohrleitungen des radioaktiven Primärkreislaufs dient, weist eine Ungenauigkeit von bis zu 20 Prozent auf. Im Falle der Notkühlung ist damit das Risiko einer Kernschmelze und der Freisetzung von Radioaktivität deutlich erhöht (Siehe unseren Artikel v. 4.02.11).

22. Februar 2011
Im Laufe des Monats werden eine ganze Reihe gravierender Sicherheitsmängel in französischen Atomkraftwerken publik. Laut dem französischen Netzwerk für Atomausstieg, Réseau Sortir du Nucléaire, sind 34 baugleiche Druckwasserreaktoren in neun AKW von den Sicherheitsmängeln betroffen. Kurz nach der ersten Meldung wird über vorzeitige Abnutzungen an Generatoren von 19 Reaktoren berichtet. Beide Mängel betreffen wesentliche Anlagenteile, die zur Vermeidung von Kernschmelzunfällen dienen (Siehe unseren Artikel v. 22.02.11).

7. April 2011
Erneut wird eine "Panne", die zu einer Schnellabschaltung des AKW geführt hatte, erst mit fünf Tagen Verspätung bekannt gegeben (Siehe unseren Artikel v. 7.04.11).

14. Juni 2011
Eine Studie, die im Auftrag der regionalen Überwachungs-Kommission und des Regionalrates in Colmar erstellt wurde, kommt zum Ergebnis, daß das AKW Fessenheim nicht ausreichend gegen die Folgen eines Dammbruchs gesichert ist. Sie bestätigt damit eines der von der Umwelt- und der Anti-Atom-Bewegung dies- und jenseits des Rheins seit Jahren vorgebrachten Argumente.

Der Betreiber EdF hatte bislang immer behauptet, das AKW sei gegen Überflutungen in Folge eines Dammbruches geschützt. Doch laut einer TV-Dokumentation auf 'France 2' hielt der Konzern einen internen Bericht zurück, in dem Untersuchungsergebnisse über den katastrophalen Zustand des Rheinseitenkanals zu lesen sind (Siehe unseren Artikel v. 14.06.11).

6. Juli 2011
Dennoch erhält das AKW Fessenheim die vom Betreiber EdF gewünschte Unbedenklichkeitsbescheinigung ("Persilschein") und damit eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung. Die von der ASN genehmigte Laufzeitverlängerung ist mit der Auflage verbunden, die Betonbodenplatte des AKW zu verstärken. Außerdem behält sich die französische Regierung je nach Ergebnis eines sogenannten Stress-Tests vor, die Restlaufzeit im November dieses Jahres auf fünf oder zehn Jahre festzusetzen. Angeblich soll bei diesem "Stress-Test" auch geprüft werden, ob das AKW einer doppelten Belastung bei einem Erdbeben und zugleich brechendem Damm des Rheinseitenkanals standhalten könne. Geprüft werden soll allerdings lediglich nach Aktenlage - wie auch bei dem in Deutschland Mitte 2011 inszenierten "Stress-Test" (Siehe unseren Artikel v. 6.07.11).

23. September 2011
Im AKW Fessenheim ereignet sich wieder eine "Panne". Bei Arbeiten im Rahmen der Zehnjahres-Revision von Reaktor-Block II wird ein Mitarbeiter eines Subunternehmens, ein "Nuklear-Nomade", verstrahlt (Siehe unseren Artikel v. 23.09.11).

7. März 2012
35. Jahrestag der Inbetriebnahme von Reaktor I
Reaktor II wird nach mehr als neun Monaten wieder hochgefahren. Reaktor I ist bereits seit November wieder am Netz. Nach Aussagen des Betreiber-Konzerns EdF haben "Reparatur- und Verbesserungsarbeiten" mehr als 200 Millionen Euro gekostet. Jeder Reaktor eines Atomkraftwerks wirft pro Tag, an dem er Strom produziert, rund eine Million Euro Profit ab. Überschlägig ist damit im Falle des AKW Fessenheim mit seinen 2 Reaktoren und den vielen Stillstandszeiten immerhin noch ein jährlicher Profit von 300 bis 400 Millionen Euro anzusetzen. (Siehe unseren Artikel v. 7.03.12).

25. April 2012
Erneut ein Feuer im AKW Fessenheim
Nach Angaben des Betreiber-Konzerns EdF brach am Morgen des 25. April ein Feuer aus. Betroffen sei lediglich der Maschinenraum von Reaktor II und damit der nicht-nukleare Teil. Wie üblich werden Auswirkungen auf die Umwelt bestritten (Siehe unseren Artikel v. 25.04.12).

5. September 2012
Chemie-Unfall im AKW Fessenheim
In der wegen Wartungsarbeiten abgeschalteten Anlage kommt es zu einem unvorhergesehen Austritt von Wasserstoffperoxid-Dampf (Siehe unseren Artikel v. 5.09.12).

Nach ersten Meldungen wurden zwei Menschen trotz Arbeitshandschuhen an den Händen verletzt. Später dementierte der Betreiber EdF.

16. Dezember 2012
Die Belegschaft des AKW Fessenheim öffnete am 14. Dezember Sicherheits-Ventile, um mit den entstehenden Dampffahnen gegen den Besuch des neuen "Stilllegungs-Koordinators" Francis Rol-Tanguy der französischen Regierung zu protestieren. Nach Ansicht von AtomkraftgegnerInnen zeigte dieses Verhalten ein erschreckend geringes Gefahrenbewußtsein (Siehe unseren Artikel v. 16.12.12).

15. Februar 2013
Jean-Louis Basdevant, hochrangiger Kernphysiker und Professor an der polytechnischen Hochschule, fordert die Stilllegung des ältesten französischen Atomkraftwerks Fessenheim. Er bezeichnet dies in einem Interview als "moralische Pflicht." Neben vielem anderen, das zumindest AtomkraftgegnerInnen seit vielen Jahren bekannt ist, weist Basdevant auf die dramatischen Auswirkungen eines Super-GAU im AKW Fessenheim auf das größte Trinkwasservorkommen Europas hin. Der Meiler befindet sich an der Basis des Oberrhein-Aquifers. Das Rheintal zwischen Basel und Rotterdam ist das am dichtesten besiedelten Gebiet Europas mit einer hohen Konzentration von Industrieanlagen.

Laut Basdevant würde dies im Falle einer partiellen Kernschmelze mit Austritt von Radioaktivität aus dem Reaktordruckbehälter und einem Dammbruch bedeuten, daß der Rhein bis nach Rotterdam kontaminiert wird. Ein schwerer Unfall im AKW Fessenheim wäre eine dramatische Katastrophe für ganz Europa und nach den Worten Basdevants "ein Dolchstoß, der das Leben dieser Region für mehr als 300 Jahre vernichten würde." (Siehe unseren Artikel v. 15.02.13).

29. April 2013
Es wird bekannt, daß der aufwendige und teure Einbau eines "core catchers"- statt einer realen Verstärkung der Bodenplatte - und Verbesserungen am Notkühlsystem sich aus der Sicht von EdF nur dann rentieren, wenn das AKW Fessenheim deutlich länger als Ende 2016 - wie vom französischen Präsidenten François Hollande versprochen - in Betrieb bleibt. Der deutsche Diplom-Ingenieur und früherer Ministerialdirigent Dieter Majer gibt zu bedenken, diese sogenannten Sicherheits-Nachrüstungen würden - falls die theoretischen Überlegungen zutreffen - eine massive Freisetzung von Radioaktivität nur um maximal 20 Stunden verzögern können (Siehe unseren Artikel v. 29.04.13).

16. Mai 2013
Die Berufungskammer des Verwaltungsgerichts in Nancy weist eine Klage des Trinationalen Atomschutzverbandes TRAS ab. Frankreichs ältestes Atomkraftwerk, das AKW Fessenheim, darf damit weiter in Betrieb bleiben. Die RichterInnen erachten die Risiken etwa durch Erdbeben, Flugzeugabsturz oder einen Dammbruch als irrelevant (Siehe unseren Artikel v. 16.05.13).

5. Juni 2013
Die französische Atomaufsicht ASN bescheinigt dem Betreiber des AKW Fessenheim ungenügenden Strahlenschutz. Offenbar wurden wie schon so oft die Bestimmungen bei der Beschäftigung von sogenannten Nuklearnomaden nicht eingehalten (Siehe unseren Artikel v. 5.06.13).

2. Juli 2013
Nach einer "Panne" mit Einstufung 1 auf der INES-Skala am 21. Juni ereignet sich binnen 12 Tagen erneut eine "Panne". Laut Auskunft des Betreibers EdF habe der Ausfall einer Pumpe im Primärkreislauf die automatische Abschaltung von Reaktor II verursacht. Wie immer heißt es, daß keine Gefahr für Menschen oder Umwelt bestanden habe (Siehe unseren Artikel v. 2.07.13).

Jahr für Jahr nimmt die Zahl der offiziell eingestandenen "Pannen" zu. 2013 waren 4 Störfälle der Stufe Zwei und 126 der Stufe Eins auf der INES-Skala bekannt gegeben worden.

Ein Wahlversprechen

Das Versprechen des pseudo-sozialistischen französischen Präsidenten François Hollande aus dem Wahlkampf 2011/2012, das AKW Fessenheim bis spätestens zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2016 stillzulegen, hatte sich - wie leicht vorherzusehen war - schnell in Luft aufgelöst. Bis heute fehlen die für eine Stilllegung des AKW Fessenheim nötigen gesetzlichen Grundlagen. Und Francis Rol-Tanguy, der 2012 als Beauftragter der französischen Regierung für die Stilllegung eingesetzt worden war, hatte bereits Anfang 2013 ganz unverhohlen bekundet, die Vorbereitung einer Stilllegung des AKW Fessenheim dürfe eine im Frühjahr 2017 neugewählte Regierung nicht daran hindern, die Betriebsgenehmigung des AKW Fessenheim weiter zu verlängern.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat Hollande im Jahr 2012 auch ein Dekret zum Bau eines Kernfusions-Reaktors unterzeichnet. An die atomare Abrüstung - eine der Voraussetzungen für einen französischen Atom-Ausstieg - ist unter Präsidenten wie Sarkozy und Hollande nicht zu denken. Auch die baden-württembergische "grün rote" Landesregierung unternimmt - obwohl sie über Landes-Beteiligungen an EnBW durchaus Druck ausüben könnte - ebenso wenig für die Stilllegung des AKW Fessenheim wie für die Stilllegung des AKW Neckarwestheim bei Heilbronn oder des AKW Philippsburg bei Karlsruhe. Stattdessen sabotiert sie die Energie-Wende in Baden-Württemberg rigoroser als selbst die "schwarz-gelben" Vorgänger-Regierungen1.

Katastrophenschutz?

Jeder denkbare "Katastrophenschutz-Plan" ist im Falle eines Atomkraftwerks nichts anderes als eine Absurdität. Örtliche "Katastrophenschutz-Pläne" - wie jener, der im Regierungspräsidium in Freiburg in einer Schublade liegt - beruhen auf Vorgaben der Deutschen Strahlenschutz-Kommission (SSK). In einer von dieser im Februar 2014 veröffentlichten Publikation mit dem Titel 'Planungsgebiete für den Notfallschutz in der Umgebung von Kernkraftwerken' sieht die SSK lediglich eine Evakuierung der Bevölkerung im Umkreis von 20 Kilometern um ein AKW im Falle des Super-GAU vor.

Die atomkritische ÄrztInnen-Organisation IPPNW kritisierte, damit würden "Zehntausende Opfer billigend in Kauf genommen." Nach Ansicht der ÄrztInnen von IPPNW ignoriert die SSK auch 28 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe die vom Super-GAU in Europa verursachten gesundheitlichen Folgen. Die in der SSK-Publikation genannten "Eingreifrichtwerte für Evakuierungen" seien unverantwortlich. Bei den Empfehlungen für die Katastrophenschutz-Planung im Falle eines Super-GAU würden nur schwere akute Strahlenschäden wie die "akute Strahlenkrankheit" berücksichtigt, obwohl laut IPPNW Langzeitfolgen wie Krebserkrankungen, Fehlbildungen, Erbgutschäden, Totgeburten, Herzkreislauferkrankungen und Störungen der Immunabwehr mittlerweile gut erforscht sind.

Während die SSK empfiehlt, für die Bevölkerung in einem Umkreis von bis zu 20 Kilometer eine sofortige Evakuierung vorzusehen, müsse in angrenzenden Zonen von 20 bis zu 100 Kilometer eine radioaktive Belastung von 100 Millisievert (mSv) innerhalb von 7 Tagen erreicht werden, damit die Bevölkerung ein "Anrecht auf Evakuierung" habe. Zum Vergleich weist IPPNW darauf hin, daß in der Region Fukushima die Grenze für Evakuierungen bereits bei 20 mSv lag und in Tschernobyl sogar schon bei einem Eingreif-Richtwert von 10 mSv evakuiert wurde - bei 5 mSv bestand ein Anrecht auf dauerhafte Umsiedlung.

IPPNW erinnert daran, daß es nach dem 26. April 1986 in Tschernobyl über 11 Tage anhaltende radioaktive Ausstöße gab. Nach dem 11. März 2011, dem Beginn des dreifachen Super-GAU von Fukushima, habe die Dauer der radioaktiven Ausstöße sich sogar über 25 Tage hingezogen. Vor diesem Hintergrund würden sich - so die Kritik der IPPNW - sogar Laien fragen, warum die SSK in ihrem Papier von einer Dauer der radioaktiven Ausbreitung von nur 50 Stunden ausgeht.

"Die Folgen eines Super-GAU in Deutschland wären immens. So kam eine Studie des Öko-Instituts 2007 zu dem Ergebnis, daß je nach Wettersituation in Gebieten bis in eine Entfernung von etwa 600 Kilometern und mit einer Breite von bis zu 50 Kilometern eine Evakuierung erforderlich werden könnte," so IPPNW-Ärztin Dr. Angelika Claußen. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz hielt es in seiner 'Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz für deutsche Kernkraftwerke' vom April 2012 für angemessen, mit "Umsiedlungen" noch in 100 bis 170 Kilometern Entfernung vom Unfallort zu rechnen.

Katastrophen-Gebiet bei einem Super-GAU im AKW Fessenheim

Entfernung zur Stadtmitte Freiburg: 24 Kilometer, zu Colmar: 23 Kilometer, zu Basel: 35 Kilometer.

"Von den damals über 800.000 in Tschernobyl eingesetzten sogenannten Liquidatoren sind mittlerweile 125.000 gestorben, Hunderttausende sind schwer krank," gibt IPPNW-Ärztin Claußen zu bedenken. Die Anzahl allein der Krebstodesfälle durch Tschernobyl liegt bei über 30.000 Fällen. Anscheinend hätten die Mitglieder der Strahlenschutzkommission nichts gelernt – weder von Tschernobyl noch von Fukushima, empört sich IPPNW. Und die kritischen ÄrztInnen werfen die Frage auf, ob die merkwürdigen Aussagen des SSK etwa darauf zurückzuführen seien, daß es sich bei drei Mitgliedern des elf-köpfigen Gremiums um (frühere) Leiter von Atomkraftwerken der Konzerne RWE, E.on und Vattenfall handelt. Der Kinderarzt und stellvertretende IPPNW-Vorsitzende Dr. Alex Rosen fordert daher: "Ein neues Tschernobyl muß verhindert werden. Wer die Bevölkerung nicht schützen kann, muß alle laufenden Atomkraftwerke in Deutschland umgehend abschalten und stilllegen."

Bei einem Vergleich mit dem Super-GAU von Tschernobyl ist außerdem zu berücksichtigen, daß es sich in diesem Fall um einen Militärreaktor zur Erzeugung von Plutonium für Atombomben handelte. Dies bedeutet, daß die Brennelemente für nur wenige Tage bis höchstens zwei Monate im Reaktor verbleiben. Bei einem längeren Verbleib und damit höheren "Abbrand" vermischt sich ansonsten das Waffenplutonium mit unspaltbaren Isotopen wie Plutonium-240 und Plutonium-242. Im Vergleich hierzu verbleiben die Brennstäbe in europäischen "zivilen" Atom-Reaktoren bis zu sechs Jahre. Dies bedeutet, daß sich unter ungünstigen Voraussetzungen bis zu tausend mal mehr Radioaktivität in einem der Atom-Reaktoren des AKW Fessenheim befindet als in jenem des AKW Tschernobyl.

Hinzu kommt die zehnmal höhere Bevölkerungsdichte in Mitteleuropa. Im Falle der Super-GAU von Tschernobyl war Kiew die einzige Großstadt in der Nähe. Und diese blieb wegen günstiger Windverhältnisse weitgehend verschont. Bei einem Super-GAU im AKW Fessenheim würden Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Medizinische Hilfe wäre weder technisch noch finanziell möglich. Es fehlt an ÄrztInnen, die für die Behandlung von Stahlenopfern ausgebildet sind, an HelferInnen, an Schutzräumen und an einer auch nur halbwegs ausreichenden Zahl an Krankenhausbetten.

Hier eine Karte, die von Greenpeace erstellt wurde, um die weitgreifende radioaktive Kontamination im Falle eines Super-GAU im Schweizer AKW Beznau zu verdeutlichen:

Radioaktive Kontamination nach einem Super-GAU im Schweizer AKW Beznau

Die schleichende Katastrophe

Bereits im sogenannten Normalbetrieb eines Atomkraftwerks wird Radioaktivität freigesetzt. Im Jahr 2007 kam eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zu dem Ergebnis, daß im Umkreis von 50 Kilometern um ein Atomkraftwerk signifikant mehr Kleinkinder an Leukämie erkranken. Je näher die Kinder am Atom-Reaktor aufgewachsen waren, desto höher lag ihr Risiko, an Blut-Krebs zu erkranken.

Konkret bezieht sich dieses Ergebnis auf Kinder in den ersten fünf Lebensjahren. Die beauftragten Mainzer WissenschaftlerInnen hatten für ihre Studie eine aufwendige Vorgehensweise gewählt. In die Studie wurden alle von 1980 bis 2003 diagnostizierten Krebs-Fälle von Kindern unter fünf Jahren einbezogen, die in den Landkreisen wohnten, die an die 17 deutschen Atomkraftwerke grenzen. Insgesamt sind das 41 Landkreise. In diesen Regionen erkrankten 1.592 Kleinkinder an Krebs, darunter 593 an Leukämie. Den 1.592 krebserkrankten Kindern stellten die Forscher 4.735 gesunde Kinder gegenüber, die zur selben Zeit in derselben Gegend aufgewachsen waren. Diese als "Fall-Kontroll-Studie" bezeichnete Vorgehensweise gilt für derartige Fragestellungen als besonders zuverlässig. Der Wohnort wurde bis auf 25 Meter genau bestimmt.

Bereits im Juli 2007 lag eine entsprechende US-amerikanische Studie vor, die nach einer Untersuchung an 136 Atomkraftwerke zum Ergebnis kam, daß das Krebsrisiko im näheren Umkreis von Atomkraftwerken um durchschnittlich 24 Prozent erhöht ist. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2001 ermittelte bei einer Untersuchung dreier bayerischer AKW, daß die kindliche Krebsrate in deren Umkreis hochsignifikant um 30,6 Prozent erhöht ist.

Was tun?

Sich an Demonstrationen zu beteiligen, genügt nicht.

Atomkraft-GegnerInnen beziehen atomenergie-freien Strom:
Beispielsweise von Greenpeace energy oder den Energiewerken Schönau

Auch im eigenen Umfeld gibt es Möglichkeiten zur Energieeinsparung, mehr Energie-Effizienz und zum Einsatz regenerativer Energien.

Jedes einzelne Gespräch im Zug oder in der Kantine über Atomenergie hilft gegen die weitverbreitete Verdrängung der Gefahren.

Kontakte zu Atomkraft-GegnerInnen über die Ländergrenzen - nach Frankreich oder in die Schweiz sind außerordentlich wichtig.

An vielen Orten - wie beispielsweise in Freiburg - gibt es noch aktive Gruppen der Anti-Atom-Bewegung, bei denen Ideen und Kreativität gefragt sind:
Anti-Atom-Gruppe Freiburg

 

LINKSZEITUNG

 

Anmerkungen

      1 In den Jahren 2011 und 2012 wurden in Baden-Württemberg nur jeweils 9 Windkraftanlagen errichtet - im Jahr 2013 waren es 11. Im Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2010 wurden in der Regierungszeit der mit "schwarz-gelben" Koalitionen regierenden Ministerpräsidenten Oettinger und Mappus im Durchschnitt 16 Windkraftanlagen pro Jahr errichtet. Um das von "Grün-Rot" kurz nach der Landtagswahl (27. März 2011) verkündete Ausbauziel von 10 Prozent Windenergie an der Stromerzeugung bis 2020 (das im Vergleich zu anderen Bundesländern äußerst niedrig angesetzt ist) zu erreichen, müßten in 10 Jahren 1.200 Windkraftanlagen à 3 MW - also jährlich 120 WKA mit einer Gesamtleistung von 360 MW - errichtet werden.

Siehe auch unsere Artikel:

      Demo in Straßbourg:
      "Sofortiger Atomausstieg und Stilllegung des AKW Fessenheim"
      (30.11.13)

      Im AKW Fessenheim hat sich
      erneut eine "Panne" ereignet (2.07.13)

      AKW Fessenheim
      Störfall der Stufe 1 (21.06.13)

      AKW Fessenheim
      Strahlenschutz ungenügend (5.06.13)

      Gericht erlaubt Weiterbetrieb
      des AKW Fessenheim (16.05.13)

      AKW Fessenheim
      Betriebsdauer von 60 Jahren? (29.04.13)

      Französischer Physik-Professor fordert
      Stilllegung des AKW Fessenheim (15.02.13)

      AKW Fessenheim
      Nachrüstungen können die Katastrophe nur verzögern (21.12.12)

      AKW Fessenheim
      Belegschaft riskiert Atomkatastrophe (16.12.12)

      Stilllegung des AKW Fessenheim
      Ende 2016? (21.09.12)

      Erneuter "Störfall" im AKW Fessenheim
      Gab es Verletzte? (5.09.12)

      Tour de Fessenheim endet mit Kundgebung
      vor 200 Menschen in Ungersheim (25.06.12)

      »Tour de Fessenheim 2012«
      Interview mit Elke Brandes (17.06.12)

      Feuer im AKW Fessenheim
      Stilllegungung weiterhin ungewiß (25.04.12)

      65.000 für Atom-Ausstieg
      bei Internationaler Menschenkette im Rhônetal (11.03.12)

      Reaktor II des AKW Fessenheim
      wieder am Netz (7.03.12)

      Atomkraftwerke
      Kernschmelz-Risiko unterschätzt (1.03.12)

      Schaden im AKW Cattenom
      19 Tage lang verharmlost (6.02.12)

      25.000 bei Anti-Atom-Protesten in Frankreich
      Peinlicher Auftritt einer Präsidentschaftskandidatin (16.10.11)

      Nuklear-Nomade im AKW Fessenheim verstrahlt
      Krebs bei 1.600 Euro im Monat? (23.09.11)

      Brücken-Aktion am Rhein
      Forderung nach sofortiger Stilllegung
      des AKW Fessenheim (18.09.11)

      Explosion in Nuklear-Anlage Marcoule
      Ein Toter (12.09.11)

      Witz der Woche
      Der gleiche strenge Stress-Test... (10.08.11)

      AKW Fessenheim
      bekommt Persilschein (6.07.11)

      AKW Mühleberg abgeschaltet
      Schwere Vorwürfe gegen Schweizer Atom-Aufsicht ENSI (4.07.11)

      Menschenkette am AKW Fessenheim
      Für sofortige Stilllegung (27.06.11)

      Anne Lauvergeon, eine der härtesten
      Atomkraft-Kämpferinnen tritt ab (18.06.11)

      Studie: AKW Fessenheim nicht ausreichend
      gegen Dammbruch gesichert (14.06.11)

      "Panne" im AKW Fessenheim
      fünf Tage verspätet bekanntgegeben
      Radioaktivität ausgetreten (7.04.11)

      Sarkozy und die Atombombe
      für Gaddafi (23.02.11)

      Reihe schwerer Sicherheitsmängel
      in französischen AKW (22.02.11)

      Erhöhtes Risiko im AKW Fessenheim
      20 Prozent Meßungenauigkeit bei Druck-Sensor (4.02.11)

      Schrott-AKW Tricastin
      ASN verlängert Laufzeit um 10 Jahre (6.12.10)

      AKW Flamanville
      Dach eingestürzt (5.12.10)

      AKW Fessenheim: Kurzschluß
      Automatische Abschaltung von Block I (20.10.10)

      Radioaktives Cäsium im Kanal
      beim AKW Fessenheim (14.10.10)

      Radioaktive Wolke aus AKW Fessenheim
      erst nach über einem Monat publik (26.09.10)

      Rheinerwärmung durch AKW Fessenheim
      Gastbeitrag von Axel Mayer (16.07.10)

      Brand im AKW Fessenheim
      Keine Nachricht in deutschen Mainstream-Medien (15.07.10)

      Frankreich: Laufzeitverlängerung auf 40 Jahre
      kostet 600 Millionen Euro pro Reaktor
      AKW Fessenheim bis 2017? (27.06.10)

      "Störung" im AKW Fessenheim
      im Dezember gravierender als bislang bekannt (23.02.10)

      Verbrecherische Menschenversuche
      bei französischen Atombomben-Tests (17.02.10)

      "Störung" im AKW Fessenheim
      Reaktor konnte nicht hochgefahren werden (27.12.09)

      Atomenergie verursacht Stromlücke
      in Frankreich (18.12.09)

      Notabschaltung im französischen AKW Cruas
      Hauptkühlsystem verstopft (2.12.09)

      Streit um die neue Atomkraftwerks-Linie EPR in Frankreich
      Sicherheitsbehörden kritisieren elektronisches Steuerungs-System
      (3.11.09)

      AKW Fessenheim undicht
      13.000 Liter Diesel-Öl versickerten im Boden (29.10.09)

      Unverantwortlicher Umgang mit dem hochgiftigen
      Bombenstoff Plutonium (15.10.09)

      EU: Siemens an Kartell beteiligt
      Straffreiheit wegen Kooperation (7.10.09)

      Demo gegen Atomkraft mit 10.000 TeilnehmerInnen in Colmar
      Massive Behinderungen durch Polizei (4.10.09)

      Ende des finnischen AKW-Neubaus Olkiluoto?
      Areva droht mit Baustop (1.09.09)

      Der Rhein wird aufgeheizt
      AKW Fessenheim mit maßgeblichem Beitrag (30.06.09)

      Terrorziel Atomkraftwerk
      TV-Magazin 'Frontal21' veröffentlicht Geheimbericht (17.06.09)

      Erdbeben der Stärke 4,5 bei Steinen
      AKW Fessenheim nach wie vor unsicher (5.05.09)

      Euratom,
      Milliarden-Subventionen und die Bombe (22.04.09)

      IAEA: AKW Fessenheim
      entspricht nicht internationalen Standards (8.04.09)

      Greenpeace in Frankreich bespitzelt
      Kam der Auftrag von EdF? (1.04.09)

      AKW Fessenheim undicht
      Reaktor seit Samstag abgeschaltet (6.03.09)

      Siemens steigt bei Areva aus
      Ist das Atomkraftwerk-Modell EPR am Ende? (27.01.09)

      Renaissance der Atomenergie?
      Wo in aller Welt? (7.01.09)

      AKW Fessenheim für weitere Jahrzehnte?
      Versprecher oder Insider-Wissen? (4.12.08)

      Frankreichs Verbrechen auf Moruroa
      188 Atom-Bomben und die Folgen (29.09.08)

      EdF schluckt British Energy
      Wirtschaftliche Konzentration nimmt zu (24.09.08)

      Prestigeobjekt als Rohrkrepierer
      Fortlaufende Pannen beim Bau
      des neuen EPR-Atomkraftwerks in Flamanville (27.08.08)

      Erneut Atom-Unfall in Frankreich
      100 Menschen radioaktiv kontaminiert (24.07.08)

      Erneut Atom-Unfall in Frankreich
      15 Menschen radioaktiv kontaminiert (22.07.08)

      Französische Atom-Industrie bleibt im Gespräch
      Erneute Leckage (18.07.08)

      Nach Unfall beim AKW Tricastin
      Überprüfung des Grundwassers bei französischen AKW (17.07.08)

      AKW Tricastin:
      Flüsse in Südfrankreich radioaktiv kontaminiert (8.07.08)

      1,5 Milliarden Zusatzkosten beim EPR-Atomkraftwerk
      Siemens blamiert sich mit "Vorzeige-Kraftwerk" Olkiluoto (30.03.08)

      Neues EPR-Atomkraftwerk
      kann durch Flugzeug-Attacke zerstört werden (26.03.08)

      AKW Fessenheim: Block 2 abgeschaltet
      Leck im Primärkreislauf (20.02.08)

      Erneut Leiharbeiter im AKW Fessenheim verstrahlt (27.11.07)

      DR Kongo: 18 Tonnen radioaktives Material
      im Mura-Fluß abgekippt
      Uran aus der Atombomben-Mine Shinkolobwe (7.11.07)

      AKW Fessenheim: Arbeiter vor vier Tagen "leicht verstrahlt"
      Informationen dürftig und zeitverzögert (27.10.07)

      Laufzeit AKW Fessenheim bis 2017?
      100-Millionen-Euro-Investition (3.10.07)

      Störfall im AKW Fessenheim verschwiegen
      Laut 'TV Südbaden' bereits Anfang August (31.08.07)

      Zwei Irre und die A-Bombe
      Sarkozy offeriert Gaddafi AKW als Eintritt in den Club (27.07.07)

      AKW Fessenheim mit schlechten Noten
      49 "Störfälle" im Jahr 2006
      Französische Atomaufsicht unzufrieden (5.07.07)

      AKW Fessenheim: 30 Jahre tödliche Gefahr (7.03.07)

      Tour de Fessenheim 2006
      mit unbeugsamen und jungen AktivistInnen (19.06.06)

      Anti-Atom-Protest in Frankreich
      30.000 demonstrierten in Cherbourg (16.04.06)

      Zwei "Pannen" im AKW Fessenheim
      Pumpe und elektrische Versorgung ausgefallen (13.10.05)

      Tour de Fessenheim 05
      trotz Regen mit hoher Beteiligung (24.04.05)

      AKW Fessenheim "Pannen"-Serie
      und grenzüberschreitende Großdemonstration (30.03.05)

      Erdbeben der Stärke 5,4
      - AKW Fessenheim nur rund 35 Kilometer vom Epizentrum entfernt
      (5.12.04)

      AKW Fessenheim weiterhin extrem erdbebengefährdet
      - Letzter Platz im Ranking (23.06.04)

      Fünf Millionen Euro für Schäden im AKW Fessenheim? (26.05.04)

      Über 2000 Atomkraft-GegnerInnen demonstrierten in Fessenheim
      (24.04.04)

      Neue Panne im AKW Fessenheim (17.04.04)

      AKW Fessenheim
      Gefahren und aktueller Widerstand (2.04.04)

      Mehr als zehn kleine Negerlein in Fessenheim
      Was geschah wirklich am 24. Januar? (19.02.04)

      Drei weitere Arbeiter im AKW Fessenheim kontaminiert
      (16.02.04)

      Verbrecher in Fessenheim
      Arbeiter im AKW verstrahlt
      Versuch der Vertuschung (29.01.04)

      AtomkraftgegnerInnen warnen
      vor neuem Tschernobyl in Frankreich (10.01.04)

      Französische AKWs erdbebengefährdet (11.06.03)

      AKWs und Erdbeben (25.02.03)

      Der Anschlag auf Greenpeace
      Französischer Geheimdienst tötete 1985 einen Menschen
      beim Versenken der 'Rainbow Warrior'

      Der siamesische Zwilling: Atombombe
      Folge 4 der Info-Serie Atomenergie

      Atomenergie in Frankreich
      Folge 11 der Info-Serie Atomenergie