23.05.2010

Protestaktion bei Radrennen

MIBRAG plant Braunkohlekraftwerk Profen

Braunkohleabbau Leipzig (LiZ). Die Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) sponsort ein Radrennen rund um eine ehemalige Braunkohle- Anlage. Doch zugleich plant die MIBRAG in Lützen einen weiteren Braunkohle-Tagebau und in Profen ein neues Braunkohle- Kraftwerk. Das neue Kraftwerk würde fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen. Greenpeace nutzte heute die Chance und vermieste dem Konzern die PR-Aktion. Auf einem großen Greenpeace-Banner war zu lesen: "Sonne tanken statt Kohle scheffeln!"

Wer radelt, will auch saubere Luft zum Atmen. Ein Radrennen ist daher eine gute Gelegenheit, gegen die luftverschmutzende und extrem klimaschädliche Braunkohle zu protestieren, dachten sich Greenpeace-AktivistInnen. Besonders wenn das Rennen rund um eine ehemalige Braunkohle-Anlage führt und von der MIBRAG gesponsort wird.

Das 60 Meter breite Banner wurde an einem alten Kohlebagger befestigt, der als Überrest der Kohleförderung am Markkleeberger See in Leipzig und in unmittelbarer Nähe zur A38 steht. Um ihn herum spielt sich das Radrennen ab. Die Greenpeace-AktivistInnen hoffen, auch den "Braunkohlenriesen" MIBRAG davon zu überzeugen, daß es vernünftiger wäre, in Erneuerbare Energie zu investieren, statt weiter dreckige Braunkohle abzubauen und zu verfeuern.

Dem von der MIBRAG geplanten Braunkohle-Abbau in Lützen, 25 Kilometer vor Leipzig entfernt, sollen bis zu neun Ortschaften zerstört zum Opfer fallen. Das ebenfalls von der MIBRAG geplante Braunkohle-Kraftwerk Profen würde bei einer Leistung von 650 Megawatt jährlich rund fünf Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und so den Klimawandel weiter anheizen. Im Jahr 2009 erzielte die MIBRAG einen Gewinn von 59,1 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen. "Mit ihrem Festhalten an der Braunkohle setzt die MIBRAG auf eine Energieerzeugung, die die Umwelt zerstört und das Klima belastet," sagte Steffen Horn von Greenpeace Leipzig. Unter dem Deckmantel des Versorgungsauftrags stelle sie wirtschaftliche Interessen über das Allgemeinwohl.

Erst kürzlich hat der deutsche Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in einer Studie den hundertprozentigen Umstieg auf Erneuerbare Energien ausdrücklich als technisch und wirtschaftlich möglich bewertet.

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

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